Bist du introvertiert oder extrovertiert? Wahrscheinlich beides, nur in verschiedenen Anteilen. Gerade introvertierte Menschen fühlen sich oft so, als würden sie nicht in diese noch sehr leistungsorientierte und selbstdarstellerische Gesellschaft hineinpassen. So oder so: Du hast einen wichtigen Platz in dieser Welt – so wie du bist!
In diesem Artikel erfährst du:
- Was introvertiert und extrovertiert eigentlich ist
- Trugschlüsse über Intraversion und Extroversion
- Warum nicht jede/r Introvertierte gleichzeitig sensibel ist
- Wie du herausfinden kannst, welcher Typ du wirklich bist (und nicht nur glaubst, zu sein oder sein zu müssen)
Lieber hören statt lesen? Hier ist die passende Podcastfolge:
Bit du introvertiert oder extrovertiert? Beides!
Trugschluss #1: Ich bin schüchtern, dann bin ich introvertiert.
Weißt du eigentlich, was introvertiert oder extrovertiert wirklich bedeutet? Denn wir nutzen diese Worte schnell. Aber bloß, weil jemand ruhig ist, muss er/sie nicht introvertiert sein. Und extrovertiert heißt auch nicht automatisch, dass diese Person aufgeschlossen sein muss. Auch nicht jeder introvertierte Mensch ist sensibel oder hochsensibel. Das KANN alles so sein, ist aber kein Muss!
Wenn wir jemanden anderes als introvertiert oder extrovertiert beschreiben, dann tun wir das oft, indem wir sein/ihr Verhalten bewerten. Nach dem Motto: schüchtern = introvertiert. Aber das ist falsch!
Trugschluss #2: Ich bin introvertiert ODER extrovertiert.
Auch wenn Introversion und Extroversion zwei entgegengesetzte Pole sind, sind wir dennoch beides. Wir tragen beide Seiten in uns. Denn unser Universum kennt immer beides. In uns und der Welt liegt immer eine Dualität. Kein entweder oder.
Wir sind nie nur das eine oder das andere.
Trugschluss #3: Ich muss extrovertierter werden.
Unsere Gesellschaft förderte bisher die Extroversion. Extrovertierte hatten es leichter in Kindergarten, Schule und Job. In Politik, Liebe und Freundschaften. Viele wollen deswegen extrovertierter sein. Aber damit tut eine introvertierte Person sich und anderen kein Gefallen (lies weiter, dann wirst du verstehen, was ich meine).
Wir brauchen mehr Introvertierte!
Warum? Unsere Welt ist laut. Ob Social Media, Werbung, Medien, Nachrichten – vieles ist voll an Selbstdarstellung, Konsum und Ellbogengesellschaft. Die Welt braucht die Fähigkeit der Introvertiertheit. Menschen, die in der Ruhe auch Energie bekommen – und diese Kraft in die Welt bringen können.
Introvertiert und extrovertiert – Das sind die wirklichen Unterschiede
Ich möchte dir aufzeigen, was Introversion, Extroversion/Extraversion und Ambiversion eigentlich ist – und was sie unterscheidet. Finde heraus, was dich ausmacht und feiere deine Individualität und dein Geschenk an diese Welt.
Welcher Umgang wirklich zählt
Statt das Verhalten eines Menschen zu beurteilen, geht es vielmehr darum, WIE ein Mensch mit Emotionen, Gedanken und dem sozialen Umfeld umgeht. Es geht nicht darum, wie sie auftritt. Das ist ein entscheidender Unterschied!
In vielen Kontexten z.B. in der Schule oder im Beruf erlernen wir unser Verhalten. Wir lernen stark, dominant, zurückgezogen oder ruhig zu sein – unsere Gedanken und Gefühle behalten wir für uns. Deswegen: Man kann nie von einer anderen Person wissen, ob sie eigentlich introvertiert oder extrovertiert ist. Denn in sie hineinschauen können wir nicht.
Die Quelle der Kraft
Der wirkliche Unterschied zwischen beiden Polen ist die Quelle der eigenen Kraft. Menschen, die eher introvertiert sind beziehen ihre Energie anders als Menschen, die eher extrovertiert sind. Der Begründer Carl Gustav Jung beschrieb es 1921 so: Die psychische Energie eines Menschen ist entweder nach innen oder nach außen gerichtet. Ob sie ich innen oder außen gerichtet ist, bezieht sich auf die Art der Wahrnehmung und Intuition, auf das Denken und Fühlen.
Introversion und Extraversion sind also zwei Pole von Persönlichkeitsmerkmalen, wie Menschen mit ihrer sozialen Umwelt interagieren und Reize im Gehirn verarbeiten. Jung ging aber auch davon aus, dass eben Introvertierte auch nach innen gekehrt, zurückhaltend, schnell ermüdet sind und Extrovertierte Trubel, Lautstärke und viele Menschen brauchen. Aber genau diese Ansicht ist heute nicht mehr zeitgemäß.
Ruhe für die Introvertierten
Introvertiertere Menschen werden oft als zurückhaltend, ruhig und still beschrieben – aber das müssen sie wirklich nicht sein. Introversion hat nichts mit Schüchternheit oder Hochsensibilität zu tun. Es gibt hochsensible Introvertierte, wie auch hochsensible Extrovertierte oder Introvertierte, die nicht sensibel sind. Hochsensibilität steht also für sich und du kannst in meinem anderen Blogartikel mehr darüber lesen (gerade für Hautmenschen mit Neurodermitis, Akne oder Schuppenflechte relevant).
Bei der Introversion zieht man Kraft aus der Ruhe und dem Alleinsein. Ist diese Seite stärker ausgeprägt braucht man Zeit und Ruhe, um Themen, Gedanken oder auch Konflikte zu lösen. Ganz nach dem Motto: In der Ruhe liegt die Kraft (ein Sprichwort, dass z.B. zu eher extrovertierten Menschen nicht passt).
Man schätzt übrigens 30-50% der Weltbevölkerung eher introvertiert sind.
Geselligkeit für die Extrovertierten
Extrovertiertere Menschen werden oft als kontaktfreudig und offen assoziiert und dass sie gern im Mittelpunkt stehen. Wie bei den Introvertierteren gilt auch hier: Das muss nicht sein. Extrovertierte beziehen ihre Kraft durch den Austausch mit anderen Menschen, ob nur im Zusammensein oder durch Gespräche.
Übrigens: Manchmal sagt man auch “extravertiert” statt “extrovertiert”. Extravertiert ist die ursprüngliche Form. Sie kommt vom Begründer der analytischen Psychologie Carl Gustav Jung und seinem Begriffspaar “Introversion” und “Extraversion”. Es meint aber das gleiche. “Extro” ist nur eine Begriffsangleichung an “Intro”.
Ausgleich für die Ambivertierten
Bei introvertierten und extrovertierten Menschen ist die jeweilige Seite stärker ausgeprägt, wir haben aber trotzdem immer beide Anteile in uns (wie oben beschrieben). Einige Menschen wiederum befinden sich in der Mitte und sind sogenannte Ambivertierte.
Entweder sind sie gut balanciert zwischen den beiden Extremen oder aber sie schwanken zwischen Introversion und Extroversion hin und her. Deswegen wirken Ambivertierte schnell unentschlossen. Aber eigentlich sind ambivertierte Menschen sehr anpassungsfähig und flexibel.
Man könnte auch sagen: Ambivertierte vereinen beide Pole.
Welcher Typ bist du WIRKLICH?
Stecke dich nicht selbst in Schubladen
Es gibt zahlreiche Tests im Internet, um herauszufinden, ob man introvertiert oder extrovertiert ist. Ich bin ehrlich: Ich halte nichts davon. Denn jeder Mensch ist individuell und man kann nicht durch 10 Fragen Menschen in Schubladen stecken. Diese Tests beziehen sich oft auf das Verhalten eines Menschen (ist er/sie offen, verschlossen etc.), und nicht darauf, wie dieser Mensch Kraft tankt.
Und wie am Anfang erwähnt: Wir tragen auch beide Anteile in uns. Es ist auch super individuell, in welchen Lebensbereichen wir vielleicht introvertierter, in anderen extrovertierter sind. Es gibt nie nur das eine oder das andere. Vielleicht neigt man zu einem Pol oder man ist eben einfach ambivertiert.
Es macht aber total Sinn, mehr über sich selbst herauszufinden!
Denn wir sind bei dem Thema introvertiert/extrovertiert stark gesellschaftlich konditioniert. Die Extrovertierten sind die Vorbilder und Macher. Jedenfalls in unserer westlichen Gesellschaft (In Japan ist Introversion gern gesehen, denn Zurückhaltung und Ruhe wird hier geschätzt). Extrovertierte waren in Deutschland lange der soziale Goldstandard – bis jetzt.
Sieh dich und deine Kraft
Noch weniger halte ich davon, wenn man versucht, etwas zu sein, was man nicht ist. DU bist genau richtig – ob nun extrovertiert oder introvertiert. Wenn du zum Beispiel versuchst, extrovertierter zu sein, handelst du als Introvertierter immer gegen deine Energie. Gegen deine Kraftquelle.
Verschenke nicht das Potenzial in dir.
Verstecke nicht deine Kraft, die du schon immer in dir hast.
Setze sie für dich ein!
Vergiss die Ratgeber
Es gibt so viele Ratgeber, wie man extrovertierter werden kann. Ganz ehrlich: Das bringt nichts! Man hat sogar herausgefunden, dass Extroversion/Introversion nicht kulturell und gesellschaftlich geprägt ist, sondern nur gefördert wird. Was heißt das jetzt? Introversion und Extroversion sind angeborene Eigenschaften des Menschen. Das zeigen Forschungsergebnisse an Kleinkindern. Diese zeigten schon sehr früh, dass sie zurückweisend oder anregend auf starke Reize und Geräusche reagieren.
Also: Bitte zweifle nicht an dir. Denn jeder Typ Mensch hat sein Geschenk für die Welt.
An alle Introvertierten: Eure Zeit ist jetzt!
Wenn du extrovertiert bist, dann verzeih mir jetzt: Aber gerade zur heutigen Zeit sind Introvertierte wichtiger als je zuvor (oder eben auch deine introvertierten Anteile). Ich möchte die Introvertierten einladen, in ihren Glanz, in ihre Kraft zu kommen. Denn sie hatten es oft in der Vergangenheit schwer. Unsere Gesellschaft beginnt schon sehr früh, Einfluss auf uns zu nehmen. Spätestens in der Schule haben es Introvertierte schwerer. Und stell dir nur vor, wie sich ein eher introvertierter Mensch in unserer selbstdarstellerischen Gesellschaft fühlen muss?!
Die extrovertiert geprägte Welt darf auf die Fähigkeit der Introvertierten schauen. Und wenn wir offen für alle und jeden sind, dann entsteht hoffentlich danach eine Welt, in der sowohl Extrovertierte, wie auch Introvertierte ihren Platz und Stellenwert erhalten. Sei es auf der Arbeit z.B. bei Büroräumen, Meetingstrukturen oder die Art der Kommunikation, oder in Partnerschaften oder Freundschaften.
Oft sind Introvertierte von den vielen Eindrücken, Sinnesreizen, Ideen und Stimmungen müde und erschöpft.
Und deswegen schaffen sie sich (bestenfalls) eine Umgebung, in der weniger los ist. Sie gehen in bewussten Maßen raus in die Welt. Sie spüren sich mehr (und andere). Schaffen einen Ort, an dem sich das Innere austoben kann. Kreieren eine Energie aus der Ruhe, die sie dann wieder in die Welt bringen können. Denn wir alle sind verbunden und beeinflussen uns energetisch.
Meine Lese-Tipps für Introvertierte und Extrovertierte
Wenn du jetzt meine Tipps wissen möchtest, wie du mehr in deine Balance kommst, lies hier weiter:
- Entspannung statt Mental Load
- Lebe intuitiv – Wie du deine Weiblichkeit lieben lernst
- Die Magie des Mondes
Oder falls du mithilfe von Meditationen deine Selbst stärken möchtest, haben wir hier ein paar passende Meditationen.
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